Tiflis, Georgien, September 2018

Tiflis war ein Knotenpunkt mehrerer Karawanenrouten, die Stadt lag an der berühmten Seidenstraße. Marco Polo pries sie im 13. Jahrhundert als „herrliche Stadt“, die von vielen Festungen um­geben sei. Die berühmteste ist Narikala, erbaut von den Persern. Sie thront noch als Ruine über der Stadt, mehrere Male wurde sie geschleift und wieder aufgebaut.?In Tiflis treffen Orient auf Europa, georgische Tradition auf Sowjet­charme und streng orthodoxe Glaubensansätze auf den modernen Zeitgeist der jungen Einwohner. Der Puls der georgischen Haupt­stadt schlägt laut und schnell. Viele Georgier möchten die junge Geschichte hinter sich lassen, Russland den Rücken kehren und ein Mitglied der EU werden. Vielerorts sieht man EU-Fahnen. Ein großer Teil der Altstadt Tbilissis unter Denkmalschutz.

Zwischen den Häusern stößt man immer wieder auf kleine Höfe, die häufig von Balkonen und Veranden dreiseitig eingefasst werden. Wichtiges Merkmal der typisch georgischen Wohnhäuser ist der mit den Schnitzereien, Säulen versehene Balkon.?Leider verfällt ein Großteil der alte Bausubstanz von Tiflis als Folge eines wirtschaftlichen Abschwungs und jahrelanger Vernach­lässigung. Zu retten sind viele dieser Häuser nicht mehr. Einen starken Kontrast hierzu bilden die futuristischen Bauten die unter dem Staatschef Micheil Saakaschwili Anfang des Jahrtausends errichtet wurden.

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