Jerewan, Armenien, September 2018

Jerewan zählt zu den ältesten Städten der Welt. Das Gebiet der heutigen Hauptstadt (ca. 1,2 Millionen Einwohner) ist seit dem 4. Jahrtausend v. Chr. besiedelt. Die Festung und Siedlung Erebuni ist seit 782 v. Chr. belegt. Zur Zeit der Achämeniden, zwischen dem 6. und 4. Jh. v. Chr., wurde Armenien Satrapie des Perserreiches und Jerewan sein Zentrum. 658 wurde Jerewan von den Arabern erobert. Aufgrund seiner strategisch wichtigen Lage wurde es in der Folgezeit immer wieder von anderen Fremdherrschern eingenommen: zwischen dem 9. und 11. Jh. von den Bagratiden, danach von den Seldschuken und 1387 eroberte Timur Lenk (Tamerlan) die Stadt. Im Mittelalter war die Stadt ständiger Zankapfel zwischen den Persern, Osmanen und Russen. Am 7. Juni 1679 wurde die Stadt durch ein verheerendes Erdbeben zerstört. Seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts ist die Stadt unter russischer Herrschaft. Sie wurde von den Truppen des Zaren unter Führung des Grafen Iwan Fjodorowitsch Paskewitsch am 13. Oktober 1827 eingenommen. Von einer kurzen Unabhängigkeit während der Wirren der Oktoberrevolution abgesehen gehörte Armenien zu Russland bzw. zur Sowjetunion. Jerewan wurde zur Hauptstadt der Armenischen Sozialistischen Sowjetrepublik. Seit 1991 ist Jerewan die Hauptstadt des unabhängigen Armeniens. Die armenische Hauptstadt Jerewan zeichnet sich durch viele Monumentalbauten aus der Sowjetära aus. Die Matenadaran-Bibliothek mit Tausenden von antiken griechischen und armenischen Manuskripten dominiert die Hauptallee. Der Platz der Republik mit seinen musikalischen Wasserspielen und von Kolonnaden gesäumten Regierungsgebäuden bildet das Zentrum der Stadt.

Jerewan liegt heute auf einer Höhe zwischen 950 bis 1300 Meter über dem Meeresspiegel an den Ufern des Hrasdan, eines Zuflusses des Arax, in einem malerischen hufeisenförmigen Talkessel, der von drei Seiten von Bergen umgeben ist. Wegen des großen Höhenunterschieds kann die Temperaturdifferenz bis zu sieben Grad betragen.

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